Part 1. Deutschland, Dänemark und Schweden

Der Tag vor der Abfahrt

So gut wie alles liegt bereits vorne, zur Abfahrt bereit
So gut wie alles liegt bereits vorne, zur Abfahrt bereit

10.07.15

 

Wie immer herrschte einen Tag vor der Abreise großes Chaos.

Ich war nervös, Marco genervt wegen mir ;)

Nervös deshalb, weil beim wechseln der Schrauben an meinem Gepäckträger, eine Schraube in der Halterung abgebrochen ist.

Der Schock war groß, doch die Bohrmaschine sorgte für Abhilfe.



Nur das danach ein riesiges Loch im Gepäckträger war, das ohne Gewinde und bei der schiefen Größe, keine Schraube mehr halten würde.

Marco war so sauer, dass er der Transalp am liebsten einen neuen Gepäckträger gekauft hätte. Doch das war einen Tag vor Abfahrt nun wirklich nicht mehr zu machen.

Also ab zum Metallverarbeiter, bzw. zum Schweißer.

Ich hingegen überlegte schon verzweifelt wie ich denn ohne die Koffer, aber mit dem Haufen Gepäck, fahren sollte. Doch die Gedanken waren unnötig, denn der Schweißer zauberte wieder ein ordentliches Loch in den Träger und die neue Schraube, sowie der Koffer passten wieder dran. Was für eine Aufregung!!

Wenigstens das Packen hat gut geklappt, dabei wurde nämlich nichts zerstört :)

Alles passt und wir haben hoffentlich auch nichts vergessen...

 

Zum Abschluss des Tages versuchten wir uns noch mit einem Kinobesuch und anschließend mit einer Flasche Wein, wieder zu beruhigen und frohen Mutes an morgen zu denken.

Jetzt konnte ja nichts mehr schief gehen....

 

Hier vorab schonmal grob die Strecke, die wir uns für die drei Länder vorgenommen haben
Hier vorab schonmal grob die Strecke, die wir uns für die drei Länder vorgenommen haben

Fähre fahren macht Spaß!

Tag 1.      11.07.15   

21° - 28°   Sonnig

Kilometerstand bei Abfahrt: 96999

 

Um sechs Uhr morgens klingelte der Wecker für unseren ersten Reisetag. Da wir es entspannt angehen lassen wollten, sind wir lieber etwas früher aufgestanden.

Nach dem Frühstück machten wir uns ziemlich müde daran, die Wohnung für fünf Wochen, in einem ordentlichen Zustand zu hinterlassen.

Dann begann das große Schleppen, von der zweiten Etage runter zur Garage, um dann doch nochmal etwas umzupacken und anschließend zu verzurren.

Nach etwas hin und her schafften wir es aber um kurz nach acht loszurollen.

Gleich geht´s los!
Gleich geht´s los!
Da hat der Marco aber ein hübsches T-Shirt an ;)
Da hat der Marco aber ein hübsches T-Shirt an ;)

Wir fuhren gemütlich und wechselten ständig zwischen Landstraße und Autobahn hin und her, um wenigstens etwas voran zu kommen.

Eine kleine Stärkung gönnten wir uns beim Tankstop an einem KFC. Gegen 15:00 Uhr erreichten wir dann die Fähre um die Elbe zu überqueren.

Dort mussten wir noch etwas warten und entledigten uns unserer dicken Jacken, da es mittlerweile richtig warm geworden war.

Entspannt tuckerten wir von Wischhafen nach Glückstadt.

Von dort aus, war es dann nicht mehr weit bis zu unserem Campingplatz am Bistensee.

Dort checkten wir gegen 18:00 Uhr ein und widmeten uns dem Zeltaufbau. Ohne Streit schafften wir es dieses aufzubauen und mit Isomatte, Schlafsack und Klamotten zu befüllen ;)

Wir grillten uns noch ein paar Würstchen auf unserem Kocher, tranken Kaffee, duschten zum Wohle aller und spazierten noch eine kleine Runde über den Campingplatz, bevor wir uns um 22:00 Uhr ins Zelt verkrochen.

 

Ein gelungener erster Tag, für die vielen Kilometer die noch vor uns liegen.

Einziges Manko: Mein Navi lädt nicht, obwohl wir extra alles beim Schrauber haben verkabeln lassen. Spontan konnten wir den Fehler nicht finden. Aber morgen, wenn wir etwas mehr Zeit haben, werden wir uns das genauer anschauen.


Gefahrene Kilometer: 482


Big Bridges

Kaffee....
Kaffee....

Tag 2.         12.07.15

19° - 23°       Bewölkt


Ziemlich gerädert erwachte ich am morgen um 07:00 Uhr. Irgendwie hatte ich schlecht geschlafen.

Marcos Geschnarche und die Kälte, so vermute ich, hatten wohl etwas damit zu tun gehabt...


Wir frühstückten noch schnell und machten uns dann ans einpacken.

Alles verlief gut und obwohl es bereits bedrohlich nach Regen aussah blieben wir trocken.

Schnell waren wir von dort aus in Dänemark und ich schrie nach einer Kaffeepause aufgrund der unruhigen Nacht ;)

Aufgrund der "langsamen" Verkehrszeichen wechselten wir später auf die Autobahn.

Von dort aus gelangten wir dann auch direkt zu den großen Brücken in Dänemark. Die erste Brücke, die "Storeboeltsbroen" war schon mächtig beeindruckend. Sie verbindet Seeland im Osten und Fünen im Westen von Dänemark Benutzungskosten liegen hier bei 33 €.

Anschließend fuhren wir noch über die Öresundbrücke. Mit einer Gesamtlänge von 7845m verbindet sie die Stadt Kopenhagen in Dänemark, mit der Stadt Malmö in Schweden.

Unheimlich windig, aber auch einfach großartig ist es über diese Brücke zu fahren und zu wissen, dass sie so lang ist und über eine Milliarde Euro gekostet hat. Die Aussicht ist auch nicht schlecht ;)

Wo wir gerade beim Euro sind, eine Überfahrt kostet hier stolze 49 €.

Nicht gerade ein Schnapper, aber immerhin haben wir sie einmal befahren.


Bemerkung am Rande: Sobald ich die Videos bearbeitet habe, findet ihr hier dann ein Video der Überfahrt über die Brücken :)

Immer wenn ich was zu essen finde, freue ich mich sehr :P
Immer wenn ich was zu essen finde, freue ich mich sehr :P

Kurz bevor wir die Öresundbrücke überquert hatten, schlug ich noch schnell im Supermarkt zu. Und natürlich habe ich auch was leckeres gefunden.

Fleisch! Da ist die Freude groß...


Gegen 16:30 Uhr erreichten wir Schweden.

Es wurde merklich kühler und wir fuhren unsere erste Offroad Einlage auf grobem roten Schotter.

Plötzlich, mitten im Nirgendwo, tauchte dann unser B&B vor uns auf.


Inmitten von riesigen Feldern und Wäldern stand das Bauernhaus perfekt und schien förmlich auf uns zu warten.

Bei einem leckeren Steak genossen wir noch das gute, aber kühle Wetter. Schnell gesellten sich auch noch ein paar neue Freunde zu uns, die erst wieder verschwanden, als der Besitzer sich zu Wort meldete. Uns hat es, wie man sieht, nichts ausgemacht.

Nach einem kurzen Spaziergang an den Feldern entlang, beschlossen wir noch schnell nach Betty und ihrem Strom Problem zu schauen. Das Navi sollte nämlich über die Zündung gekoppelt, mit Strom der Batterie versorgt werden. Leider funktionierte es nicht. Selbst als Marco das Kabel direkt an der Batterie anschloß zeigte es keine Wirkung. Diagnose: Das Kabel bzw. die Ladevorrichtung des Garmin Navis war defekt. Das bedeutete für uns nun, dass wir ab jetzt immer Navis tauschen mussten. Damit Marcos Motorrad die Navis immer wieder aufladen konnte. Nicht so toll, aber zum Glück auch nicht so dramatisch.

Nachdem wir noch kurz das Öl kontrolliert hatten, machten wir uns auf ins Bett. Es war mal wieder ein langer Tag gewesen.


Auf den Bildern unten sieht man einen Bullen, bei dem wir lieber etwas Abstand gehalten hatten. Und einen kleinen Frosch, der mit uns auf Tour wollte ;)


Gefahrene Kilometer: 456


Gewitter?!!

Tag 3.         13.07.15

19° - 20°      Regen & Gewitter


Der Morgen begrüßte uns mit dunklen Wolken und Nieselregen. Doch nach einem leckeren Frühstück und einem ordentlichen Kaffee, schwangen wir uns voller Elan auf die Krads.

Wir kamen sehr gut auf der Landstraße voran und hatten so bis zum Mittag schon die Hälfte der Strecke geschafft.

Darum beschlossen wir heute noch etwas weiter zu fahren, den Campingplatz in Hultsfred auszulassen, und dafür den in Kisa anzusteuern.

Dieser lag etwas 70km weiter von Hultsfred.

Hier schien kurz nochmal die Sonne...
Hier schien kurz nochmal die Sonne...

Nach einer kleinen Stärkung begannen dann die wirklich tollen Strecken.

Kurvige Straßen, versteckte Seen und Häuser, Riesenwälder und Schotterstraßen schenkten uns tolle Eindrücke und eine Menge Fahrspaß. Schnell wurde uns klar, warum soviele Menschen Schweden so gern haben.


Hier ein Bild aus der sicheren Bushaltestelle heraus
Hier ein Bild aus der sicheren Bushaltestelle heraus

Nur etwas später, nachdem das Foto oben entstand, erwischte uns der Regen.

Doch diesmal kein harmloser Nieselregen, nein, es schüttete aus vollen Eimern!

Für kurze Zeit suchten wir sogar Unterschlupf unter einer Bushaltestelle. Irgendwann wurde es wieder heller und wir nutzten die Gelegenheit. Allerdings ging die Sturmflut nach ein paar Minuten wieder weiter.

Nun war es nicht mehr weit bis nach Kisa, doch das letzte Stück hatte es nochmal in sich.

Es wurde immer dunkler und dunkler...

Schließlich fielen so große Regentropfen, dass ich sie sogar durch die dicke Jacke spüren konnte. Aua!

Blitze zuckten um uns herum, der Wind pfiff lautstark und wir sahen kaum noch was auf der Straße umgeben von Felsen und Wald.

Doch als wir in Kisa ankamen lies der Regen endlich nach und das Gewitter war vorbei.

War ja klar...

Da wir klitschnass waren und die Wiesen auf dem Campingplatz unter Wasser standen, mieteten wir uns eine Hütte. Die letzte die noch frei war. Glück gehabt!

Zudem lag der Platz direkt am See und war wirklich sauber und gepflegt.

Nachdem die nassen Klamotten über der Heizung hingen und wir uns umgezogen hatten, ging es direkt daran essen zu machen.

Vom Frühstück hatten wir noch Eier und Brot. Dazu machten wir uns eine Ladung Kartoffelgulasch und Cevapcici aus der Dose.

Es war wirklich lecker und wir hauten rein! Dazu gönnten wir uns noch ein Bierchen, welches das Mahl hervorragend abrundete ;)

Danach fing es wieder an zu regnen und wir verdrückten uns in unsere Hütte. Dort konnten wir nicht mehr viel machen, da alles zugestellt war mit unseren Klamotten und irgendwie versuchte zu trocknen. Also tranken wir Tee und relaxten, bis wir uns in die Schlafsäcke verkrümmelten.


Ach ja! Jetzt hätte ich es fast vergessen...

Wir sind heute auch noch durch Vimmerby gefahren und haben dort die Villa Kunterbunt von Pippi Langstrumpf gesehen. Da kamen Kindheitserinnerungen wieder hoch. Da das Wetter aber so mies war, haben wir nicht angehalten und auch keine Fotos gemacht. Sorry!



Gefahrenre Kilometer: 382




Und es hat "Bumm" gemacht...

Schöne Wege und überall Wald
Schöne Wege und überall Wald

Tag 4.       14.07.15

15° - 25°     Regen und Sonne


Erneut erwachten wir mit Nieselregen außerhalb unserer sicheren Hütte.  Dementsprechend ließen wir es ruhig angehen in der Hoffnung, dass es bald aufhören würde zu regnen.

Gegen halb neuen schwangen wir uns trotz des Regens auf die Krads.


Bis Linköping fuhren wir eine schnelle Landstraße, danach bogen wir auf schöne kleine Wege und Schotterpisten ab. Irgendwann hörte dann auch endlich der Regen auf und wir genossen es unser Mittagessen irgendwo im Wald unter freiem Himmel zu uns zu nehmen.

Es gab Kartoffeln mit Röstzwiebeln aus der Tüte, mit Wasser aufgekocht. Mir hats geschmeckt!

Zeit für Mittagessen und einen Kaffee!
Zeit für Mittagessen und einen Kaffee!
Genauso hab ich mir das vorgestellt!! :)
Genauso hab ich mir das vorgestellt!! :)

Anschließend düsten wir weiter Richtung Stockholm. Dort hatten wir schon Wochen vorab ein Zimmer für uns reserviert.

Bevor wir auf den Großstadtverkehr trafen, genoßen wir noch die Pisten in den Wäldern.

Kurz vor unserem Ziel in Stockholm, passierte es dann.



Ich fuhr hinter Marco, ungefähr mit 60 km/h, als die Ampel von grün auf orange umsprang. Ich blickte zu Marco und sah keine Bremslichter. Also nahm ich an er würde Gas geben. Und dies tat ich auch. Ich drehte am Gas und musste auf einmal feststellen, dass er doch bremste. Als ich das sah ging ich sofort in die Eisen, doch ich war zu nah dran und zu schnell. Ich wusste ich würde ihn treffen.

Ich riss den Lenker rum und versuchte nach rechts auszuweichen. Marco stand bereits an der Ampel, als ich angerast kam. Mit meinem linken Koffer prallte ich noch an Marcos rechten Koffer und machte einen nicht unerheblichen Satz nach rechts. Doch ich landete zum Glück nicht auf dem Boden, sondern blieb noch knapp mit quietschendem und schlitternden Reifen, vor der Haltelinie rechts von Marco stehen.

Mein Puls war auf 180!

Die Ampel schaltete wieder auf grün und wir fuhren weiter. Etwas später sahen wir uns den Schaden an. Marcos Koffer war heile geblieben, meiner hatte nur einen schwarzen Kratzer abgekriegt. Alles nochmal gut gegangen!

Als ob das dann nicht schon genug gewesen wäre, mussten wir uns noch durch Stockholms Stadtverkehr zwängen. Irgendwann fanden wir unser Hotel, der Rezeptionist schickte uns ins Parkhaus, sagte uns aber nicht das es von dort aus keinen Zugang zum Hotel gab. Natürlich hatten wir schon alles von den Krads geschnallt, als uns das auffiel. Und der Weg war einfach zu weit um alles rüber zu tragen.

Also wieder alles festschnallen und mit den Maschinen zurück vors Hotel fahren.

Wie unnötig...

Ganz frech einfach mal vor dem Eingang auf dem Bürgersteig geparkt
Ganz frech einfach mal vor dem Eingang auf dem Bürgersteig geparkt

Wir waren sichtlich genervt als wir alles ins Zimmer geschleppt hatten. Schockiert mussten wir außerdem feststellen, dass das Zimmer kleiner war als unser Zelt. Tatsache Leute!

Wenn man aus dem Bett kletterte, war man quasi direkt im Bad. Und Fenster gab es auch keine. Ist jetzt jammern auf hohem Niveau, ich weiß, aber das ärgerte uns in dem Moment einfach.

Wir hatten geplant hier das erste Mal unsere Wäsche zu waschen, allerdings wollte das Hotel überdimensionale Preise dafür haben. 75 Kronen pro T-Shirt. Umgerechnet 8 €.

Das hochgerechnet wäre der Preis für unseren nächsten Campingplatz gewesen!

Also beschlossen wir lieber bis Rosentorp zu warten, in der Hoffnung, dass wir dort eine Waschmaschine vor Ort finden.

Kurzerhand suchten wir uns, wieder im Regen, ein Restaurant und beruhigten uns bei einer Pizza. Besser gelaunt spazierten wir in unser Hotel, und in unsere kleine Kammer. Erledigt ließen wir den Abend dort im Bett ausklingen.


Gefahrene Kilometer: 336


Stockholm City

Der Tag begrüßte uns mit Sonnenschein!
Der Tag begrüßte uns mit Sonnenschein!
Hier sollten wir später nochmal vorbei kommen
Hier sollten wir später nochmal vorbei kommen

Tag 5.      15.07.15

18° - 21°      Sonne


Heute lassen wir die Motorräder stehen und erkunden Stockholm!

Nachdem wir bis ca. 08:00 Uhr ausgeschlafen hatten, machten wir uns über das Frühstücksbuffet her und schnappten uns im Anschluß einen Stadtplan.

Was wir uns definitiv anschauen wollten, war das Vasa Musuem, denn dort liegt das größte jemals gebaute Holzschiff.

Gemütlich schlenderten wir mit ein paar Eis-Pausen durch die Stadt, bevor wir uns in die Schlange der Menschen vor dem Museum einreihten.

1682 wurde das Schiff erbaut und ist bei seinem ersten Versuch in See zu stechen nur knapp 200m weiter gekommen. Dann sank es und lag für knapp 300 Jahre auf dem Meeresgrund, bevor sich eifrige Wissenschaftler und Forscher daran gemacht haben, es wieder hoch zu holen.

Gesunken ist es übrigens aus einem ganz einfachen Grund:

Es war zu schwer...

Aber seht selbst!

Für immer werden wir dieses Schiff nicht haben, denn der Zahn der Zeit nagt auch hier fleißig! Auch wenn die Temperatur und das Licht alles extra für den Erhalt des Schiffes eingestellt sind, so wird trotzdem der Zerfall immer voranschreiten, bis man irgendwann nichts mehr restaurieren kann.

Aber wir haben ja zum Glück noch ausreichend Beweisfotos!

Und bissel Zeit für Blödsinn hatten wir auch ;)

Anschließend schlenderten wir noch ein wenig über die Insel, bevor wir im TGI Friday (Burger!) unser Mittagessen verschlungen haben.

Danach machten wir uns auf zur Gamla Stan, der Altstadt von Stockholm.

Hier gefiel es mir besonders gut!

Überall gab es kleine Bars, Cafes, Restaurants und natürlich Souvenirläden.

Dort folgte ich meinem Rausch, Postkarten und Sticker zu kaufen.

Während wir also unsere ersten Postkarten der Reise schrieben, schlurften wir nebenbei noch zwei 18 € teuere Biere.

Eigentlich zu teuer, wollten wir trotzdem nicht darauf verzichten, denn das Wetter und die Stimmung waren super. Da muss auch einfach mal ein Bierchen drin sein oder?


Auch wenn Stockholm verdammt teuer ist, und unser erster Tag in der Stadt nicht so toll verlief, so bleibt doch zu sagen, dass Stockholm einiges zu bieten hat.

Viele Museen, noch mehr Cafes und Restaurants, Kirchen und und und machen es einem schwer Stockholm in so kurzer Zeit zu entdecken. Für den Geldbeutel hingegen lohnt es sich nur kurz ran zu fahren ;)

Wir haben den einen Tag Pause zumindest sehr genossen und waren froh, dass wir hier Halt gemacht haben.

Zum Schluß des Tages, hier noch ein paar Impressionen!


Gefahrene Kilometer: 0


Schweden rockt!

Weiter geht´s!
Weiter geht´s!

Tag 6.      16.07.15

16° - 20°    Bewölkt und Regen


Um ca. 08:45 Uhr verließen wir das Comfort Hotel mit einem lächeln auf unseren Gesichtern.

Raus aus dem Gefängnis ohne Fenster und den überteuerten Parkgebühren (25€ pro Nacht!).

Es dauerte nicht lange bis wir aus Stockholm raus waren und ein paar Kilometer zurück legen konnten. Irgendwann erwischte uns zwar wieder der Regen, doch wir fuhren frohen Mutes weiter!

Nach der Mittagspause in einem kleinen Restaurant am Straßenrand, hörte es zum Glück auf zu regnen und wir fuhren mit noch besserer Stimmung weiter.

Und als ob das nicht schon positiv genug wäre, wurde sogar die Strecke immer besser!

Wir bogen ab und fuhren über Wiesen, Pfützen, schmale Pfade und große Schotterstrecken. Was ein Wahnsinn!

Warum nicht gleich so? Jetzt wissen wir warum so viele Leute Schweden wirklich mögen ;)

Eines meiner Lieblingsfotos. Es gibt nichts schöneres als durch Schlamm zu fahren und nicht hinzufallen ;)
Eines meiner Lieblingsfotos. Es gibt nichts schöneres als durch Schlamm zu fahren und nicht hinzufallen ;)

Da wir andauernd Halt machten um Fotos zu schießen, ab und zu mal etwas langsamer durchs Geländer fuhren, dauerte es noch eine ganze Weile bis wir unser Ziel Rosentorp erreichten. Aber ich würde jeden dieser Umwege jederzeit wieder fahren! Einfach nur ein toller Tag!

Da er so toll war, hatte ich auch genug gute Laune um auch mich mal in peinlicher Situation fotografieren zu lassen. Genießt den Moment, wie ich als Krabbe neben meinen Motorrad herlaufe, denn davon wird es allzu bald keine neuen Bilder geben ;)

Unser Motorrad Kollege Eggi Enduro (seine Homepage findet ihr unter Links), hatte uns den Tipp gegeben in Rosentorp zu übernachten.

Dort angekommen, empfahl uns der nette Besitzer doch eine Hütte zu nehmen, die Beiß Fliegen, auch Knot genannt, wären zu der Zeit eine wahre Plage. Da wir während des Gesprächs bereits mehrmals von diesen blöden Fliegen gebissen wurden, stimmten wir schnell zu. Zudem war die Hütte günstig und hatte einen Ofen über dem wir unsere Wäsche trocknen konnten. Apropos Wäsche, wir durften netterweise die Waschmaschine der Familie benutzen und konnten so für 5€ unsere komplette Wäsche waschen und über dem Ofen aufhängen. Einfach klasse!

Bis auf dem Plumpsklo für Paare, konnte ich mich wirklich nicht beschweren. Marco hingegen fand die Idee sich nebenbei auf dem Klo unterhalten zu können sehr lustig (siehe Bild am Ende des Kapitels links).

Unsere private Hütte
Unsere private Hütte
Schlittenhunde!!
Schlittenhunde!!

Wald wohin man nur schaut
Wald wohin man nur schaut

Während es draußen immer kühler wurde, saßen wir gemütlich in der Hütte und kochten uns was leckeres. Nachdem wir die Hütte auf ungefähr 30° erhitzt hatten, beschlossen wir noch einen kleinen Spaziergang zu unternehmen...

Wir kletterten auf einen Hügel in der Nähe und hatten eine tolle Aussicht auf einfach nur unglaublich viel Wald :)

Ziemlich k.o. kehrten wir anschließend wieder in unsere Hütte ein.

Das war wirklich ein toller Tag in Schweden, hoffentlich wird es morgen wieder so toll. Vielleicht sogar mit etwas weniger Regen ;)

 

PS: Heute meinen ersten Elch in freier Wildbahn gesehen! Er lief am Waldrand ungefähr 100m entfernt von uns. Er erschrak als er uns bemerkte und verschwand im Wald. Egal, hab mich trotzdem gefreut!  :)

 

Gefahrene Kilometer: 350

Hier ein glückliches Kradpäarchen oben auf dem Berg, mal ohne Motorrad ;)
Hier ein glückliches Kradpäarchen oben auf dem Berg, mal ohne Motorrad ;)

Elchalarm!

Da rast er...
Da rast er...

Tag 7.      17.07.15

14° - 16°     Sonnig - Bewölkt


Heute früh wurden wir mit frischen Brötchen und herzlichen Grüßen aus Rosentorp verabschiedet.

Das Plumpsklo war im Nachhinein gar nicht so schlimm gewesen und die Hütte war wirklich super und aufgrund des Ofens auch die ganze Nacht schön warm. Wir fuhren weiter auf den Schotter- und Waldpisten um Schweden "Offroad" besser zu erkunden. Stundenlang fuhren wir durch dichte Wälder mit versteckten Seen und Bächen. Fuhren über steinige Wege, große Pfützen  (überraschend tief!)

und gaben dabei teilweise sogar richtig Gas (für uns 90 km/h)

Das Highlight des Tages war dann der Elch dem wir begegnet sind. Diesmal nicht von weitem, sondern sogar ziemlich nah.


Nachdem ich lange vor gefahren bin, winkte ich Marco irgendwann vorbei. Und genau 10 Sekunden später stand ein Elch vor ihm auf der Straße. Dieser war genauso erschrocken wie Marco und trat die Flucht an. Genau in dem Moment kann ich um die Kurve und konnte ihm so noch hinter hersehen. Was hab ich geflucht! Da lass ich ihn einmal vorfahren!

Naja, hab den Elch ja trotzdem gesehen. Allerdings konnte Marco sich das grinsen an dem Tag nicht mehr verkneifen, weil ich ihn hab vor fahren lassen :P

So hätte es von mir aus den ganzen Tag gehen können!
So hätte es von mir aus den ganzen Tag gehen können!
Ist das Ding auch an??
Ist das Ding auch an??

Heute war es ziemlich windig und tatsächlich auch etwas kalt auf den Motorrädern, trotzdem genossen wir jede Minute.

Irgendwann führte uns das Navi dann wieder in die Zivilisation.

Tanken, einen HotDog essen und schon waren wir wieder unterwegs auf der E45.

Um an unser Ziel, dem Campingplatz "Route 45" zu kommen, mussten wir gezwungenermaßen dieser Straße folgen.

Hier wir das Fleisch für mich zubereitet!  :)
Hier wir das Fleisch für mich zubereitet! :)

Doch so vergingen die letzten Kilometer schnell und wir fahren bereits um halb fünf am Platz. Diesmal entschieden wir uns fürs Zelt, da nicht nur das Wetter ganz okay war, sondern auch weil die Preise für eine Hütte hier wirklich unverschämt waren. Auf dem Weg hatte Marco im Supermarkt noch vier fette Stücke Fleisch ergattert und so wurde gleich wieder unser Kocher an geschmissen. Genüßlich verschlangen wir das Fleisch während die Mücken um uns herum schwirrten. Wir hatten uns vorab mit einem Mückenspray eingesprüht und so verhielten sich die Viecher die meiste Zeit friedlich. Später am Abend machten wir noch ein kleines Feuerchen und tranken unser letztes deutsches Bier aus, von dem SixPack welches wir mit eingepackt hatten. Danach gings dann unter die Dusche und später ins Zelt. Schließlich wollten wir für die morgige Fahrt nach Tärnaby ausgeschlafen sein ;)

 

Gefahren Kilometer: 341


Noch etwas Regen gefällig?

Tag 8.      18.07.15

12° - 14°     Regen


Es ist noch Nacht. Das weiß ich, obwohl es draußen hell ist.

Ich bin wach geworden weil mir kalt war. Der Schlafsack hält definitiv nicht das was er versprochen hat.

Alles in diesem Schlafsack ist kalt, egal wo ich hinfasse. Mit ein wenig Bewegung versuche ich wieder Wärme in meine kalten Glieder zu bekommen. Marco scheint meinen verzweifelten Versuch zu bemerken und kommt ran gekuschelt. Nach ein paar Minuten wird mir wieder langsam warm und ich falle in den ersehnten Schlaf.

Auf geht´s Richtung Wolken!
Auf geht´s Richtung Wolken!
Noch ist die Laune gut!
Noch ist die Laune gut!

Noch immer völlig gerädert weckt uns der Wecker um 07:00 Uhr. Marco springt als Erster ins Bad während ich mich noch räkel und am liebsten gar nicht aufstehen würde. Doch die Pflicht ruft und so zieh auch ich mich an und verschwinde ins Waschhaus. Als ich zurück bin, kocht mein Schatz bereits Kaffee.

Dafür liebe ich ihn, denn ohne den Nektar Gottes geht an so einem Morgen gar nichts ;)

Danach machen wir uns daran alles abzubauen und zu verstauen.

So sind wir kurz vor 09:00 Uhr unterwegs. Doch nur etwas später zeigen die bereits düsteren Wolken ihr wahres Gesicht und lassen es mal wieder ordentlich regnen.

Hier fährt der Bus sehr oft....nicht ;)
Hier fährt der Bus sehr oft....nicht ;)

Wir fahren noch bis zum Mittag bis wir die Schnauze voll haben und uns unter eine Bushaltestelle verkriechen. Die sind hier zum Glück überdacht.

Schnell ist der Gaskocher ausgepackt und angeworfen. Heute gibt es Suppe zum Mittag. Das wird uns wärmen und die Stimmung heben. Die polnische Suppe schmeckt fantastisch und gibt uns wieder Kraft für die Weiterfahrt. Denn leider hat es immer noch nicht aufgehört zu regnen.

Es vergehen kalte, nasse und windige Kilometer bis wir wieder Halt an einem kleinen Laden am Straßenrand machen.

Dort nutzen wir die Toilette, kaufen aufgrund des vielen Regens Kettenspray und noch was süßes.

Weiter geht es durch schlammige Schotterpisten. Marco flucht bereits weil die Krads so dreckig aussehen :)

Irgendwann weiß dann das Navi nicht mehr weiter. Angeblich gibt es hier gar keine Straße. Naja, gut zu wissen.

Wir riskieren es und fahren auf der angeblich nicht vorhandenen Piste weiter. Sie wird schon irgendwo hinführen. Ohne Probleme erreichen wir so wieder eine asphaltierte Straße und das Navi freut sich über einen Wiedererkennungswert.

Jetzt aber ab zum Campingplatz! Ich fühle meine Füße nämlich nicht mehr und mittlerweile ist sogar der Helm von innen nass. Sehr angenehm ;)


Die Krads müssen leider draußen bleiben
Die Krads müssen leider draußen bleiben

Vor Ort regnet es immer noch so heftig, dass wir uns für eine Hütte mit Dusche entscheiden. Das haben wir uns sichtlich verdient, nicken wir freudestrahlend, während wir dem Herrn die ganze Rezeption unter Wasser setzen.

Schnell sind die nassen Klamotten ausgezogen und die Heizungen voll aufgedreht. Nachdem wir uns wieder warm verpackt haben, geht es ums Essen. Sahnenudeln mit Spinat stehen auf dem Speiseplan. Gesättigt und aufgewärmt wollen wir uns dann doch noch etwas Bewegung gönnen und laufen zum zwei Kilometer weiter entfernten Tankstellensupermarkt.

Bei der Bewegung und den Regenjacken, lässt sich das spazieren, auch bei dem schlechten Wetter, gut aushalten. Wir geben unsere letzten Kronen für Bier und Chips aus und spazieren wieder zurück. Bevor wir uns dann endgültig in die Hütte verkrümeln legen wir noch schnell Hand an den Maschinen an. Wir ölen die Ketten und mein Gasgriff bekommt auch noch etwas Fett ab. Da haben wir beim zusammenbau wohl etwas zu wenig von genommen.

Da dies unsere letzte Nacht in Schweden sein wird, bleibt hier noch Platz für ein Resümee.


Gefahrene Kilometer: 333

Resümee Schweden

Schweden hat eine Menge zu bieten, besonders im Hinblick auf die Natur.

Unendliche Wälder, dazu überall Seen, wilde Tiere (Elche!) und dazu noch erstklassige Offroad Passagen.

Auch die Menschen in diesem Land waren immer sehr freundlich zu uns.

Nur das Wetter hat diesbezüglich unseren positiven Eindruck etwas getrübt. Nach tagelangem Regen, fällt es manchmal etwas schwer der Natur und der Umgebung gerecht zu werden (hinsichtlich der Beurteilung).

Auch die Mücken und Beißfliegen haben sich die größte Mühe gegeben uns auf die Nerven zu gehen.

 

Letztendlich spielt natürlich auch das Geld eine große Rolle und in dieser Hinsicht ist Schweden einfach verdammt teuer...

Wir hatten zwar essen dabei, doch ab und zu etwas frisches Obst und was zu frühstücken, sowie die täglichen Getränke haben ordentlich auf die Reisekasse geschlagen..

 

Trotzdem ist Schweden eine Erfahrung wert und wir wollen es ganz sicher nicht missen!

Und wer darauf steht mit 90 Sachen durch den Wald auf einer Schotterpiste unterwegs zu sein, der sollte Schweden auf jeden Fall einen Besuch abstatten ;)

 

Hier noch ein paar Eindrücke von Schweden.

Das dazugehörige Video ist auch endlich da! :)

 


Wie es weiter geht erfahrt ihr in "Part. 2 Norwegen" unter  "Tour. 4"

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